Schwermetalle im Trinkwasser
Informationen zur Toxizität von Schwermetallen im Trinkwasser / Brunnenwasser
Blei im Trinkwasser
Die gesundheitsgefährdende Wirkung von Blei im Trinkwasser oder Brunnenwasser liegt im Wesentlichen in der Störung der Funktionstüchtigkeit des Zentralnervensystems bzw. der Verursachung von Entwicklungsstörungen des sich ausbildenden Gehirns bei Föten und Kleinkindern.
Blei im Trinkwasser verursacht bei täglicher Aufnahme mit steigender Dosis chronische Vergiftungen mit Nervosität und Störungen der geistigen Entwicklung, Schwächegefühl, Appetitlosigkeit und weitere Schäden. Bei Erwachsenen reichert es sich im Knochengewebe an und gilt dort dann als unschädlich, während bei Säuglingen und Kleinkindern sein neurotoxisches Potenzial im Vordergrund steht.
Weiterhin stört Blei die Bildung des roten Blutfarbstoffes, Blei wirkt schon im Mikrogrammbereich als chronisches Gift und gilt als krebsverdächtig. Die Symptome einer chronischen Bleivergiftung sind schnelle Ermüdbarkeit, nervöse Störungen, Blutarmut und Verdauungsstörungen.
Geringe Bleikonzentrationen im Trinkwasser können auf verzinkte Rohre zurückzuführen sein, da Zink häufig mit diesem chemisch ähnlichen Element verunreinigt ist. Weiterhin können mit bleihaltigem Lot gelötete Kupferrohre zu einer Bleibelastung beitragen. Ebenso können Armaturen und Fittings bleihaltig sein.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt für Trinkwasser einen Leitwert von 0,01 mg/l für Blei an, Wir empfehlen bei einer Überschreitung dieses Wertes in Ihrem Trinkwasser nach einer längeren Standzeit in der Leitung (z.B. über Nacht) schon aus Vorsorgegründen vor der Entnahme von Trinkwasser erst einige Liter Wasser ablaufen zu lassen, wodurch eine deutliche Verringerung der Schwermetallkonzentration erzielt wird.
Cadmium im Trinkwasser:
Cadmium ist ein für den Stoffwechsel nicht nötiges Schwermetall und daher in jeder Konzentration unerwünscht. Das langfristig in kleinen Mengen aus dem Trinkwasseraufgenommene Cadmium reichert sich hauptsächlich in der Nierenrinde und in der Leber an und kann dort oberhalb einer kritischen Konzentration zu Nierenschäden führen, Bei bestimmten Risikogruppen ist Vorsicht geboten, da sie Cadmium stärker resorbieren. Bei leichtem Eisenmangel, wie er bei Kindern in den ersten Lebensjahren und bei Schwangeren auftritt, erhöht sich die Resorptionsrate. Erhöhte Cadmiumkonzentrationen im Trinkwasser sind auf die Korrosion verzinkter Stahlrohre zurückzuführen.
Wir empfehlen bei Konzentrationen größer 0,001 mg/l das Trinkwasser aus Vorsorgegründen geeignet zu filtern oder nach einer längeren Standzeit in der Leitung (z.B. über Nacht) vor der Entnahme von Trinkwasser erst einige Liter ablaufen zu lassen, wodurch eine deutliche Verringerung der Schwermetallkonzentration erzielt wird.Eisen im Trinkwasser:
Erhöhte Konzentrationen an Eisen im Trinkwasser können aus reduzierten (sauerstoffarmen) Grundwässern auftreten oder durch eisenhaltige Rohrleitungen verursacht werden und sind im Trinkwasser vor allem aus ästhetischen Gründen unerwünscht. Der relativ niedrige Grenzwert für Eisen Im Trinkwasser ist eine technische Vorgabe, die dem Schutz vor Ablagerungen In Behältern und Rohrleitungen und zur Vermeidung aufwendiger Reinigungsmaßnahmen dient.
Schon bei niedrigen Eisenkonzentrationen im Wasser können unangenehme Auswirkungen auftreten, da Eisenionen bei Kontakt mit gelöstem Sauerstoff ausflocken. Färbungen, Trübungen, Ablagerungen, Rostflecken und metallischer Geschmack sind Folgen dieses Vorgangs. Aus diesen Gründen werden bereits kleine Mengen als Störstoff betrachtet, obwohl Eisen als Spurenelement im Trinkwasser wünschenswert wäre.
Bei eisenhaltigen Grundwässern kann die Abtrennung durch eine Belüftung (Oxidation) in offenen (Riesler, Kaskaden) oder in geschlossenen Anlagen (Kompressoren) erfolgen. Dabei entstehen unlösliche Verbindungen, die durch Filtration (z.B. in einem Sandfilter) abgetrennt werden. Die im Trinkwasser vorliegenden Eisenkonzentrationen liegen normalerweise unter der für den Menschen als schädlich angesehenen Grenze von 200 mg/l.
Kupfer:
Kupfer stellt für den Menschen ein lebenswichtiges Spurenelement dar, in größeren Mengen kann es jedoch gesundheitsschädigend wirken. Eine unphysiologisch hohe Zufuhr von Kupfer mit dem Trinkwasser kann zu akuten Magen-Darm-Problemen mit Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfällen führen. Beim Erwachsenen wird Kupfer nicht im Körper angereichert, sondern über die Galle ausgeschieden, bei Säuglingen und Kleinkindern dagegen speichert sich dieses Schwermetall in der Leber und kann zu Lebervergiftungen führen. Zum ersten Mal wurde 1987 ein Zusammenhang zwischen einer tödlich verlaufenden Leberzirrhose von Säuglingen und deren Ernährung mit stark kupferhaltigem Trinkwasser (3 mg/l) nachgewiesen. Der in der TVO vorgeschriebene Grenzwert von 2 mg/l wird deshalb als zu hoch angesehen. Wir empfehlen bei Konzentrationen größer 1 mg/l aus Vorsorgegründen nach einer längeren Standzeit in der Leitung (z.B. über Nacht) vor der Entnahme von Trinkwasser erst einige Liter ablaufen zu lassen, wodurch eine deutliche Verringerung der Schwermetallkonzentration erzielt wird.
Bei einer neuen Hausinstallation ist auf die Dauer (im Allgemeinen nach einigen Jahren, abhängig von pH-Wert und Wasserhärte) mit einer Abnahme der Kupferkonzentration zu rechnen (Bildung einer Deckschicht an den Rohrinnenwandungen, die einen gewissen Schutz vor Korrosion bietet).
Nickel:
Nickel besitzt in den im Trinkwasser üblicherweise erwartbaren Konzentrationen (< 20 µg/l) kein toxisches Potenzial. Erst sehr hohe Aufnahmen führen zu Darmbeschwerden und evtl. Hirnschäden. Die Auslösung allergischer Reaktionen bei vorsensibilisierten Personen (ca. 15% der Bevölkerung) durch unlösliche, partikulär suspendierte Nickelverbindungen im Trinkwasser und/oder durch Schleimhautkontakt mit Nickelkonzentrationen bereits ab 50 – 100 µg/l werden kontrovers diskutiert.
Uran:
Uran besitzt neben seinem radiotoxischen ein etwa fünfmal stärkeres chemisch-toxisches Potenzial zur Schädigung der Niere. Mit dieser Wirkung wäre bei den hier gefundenen Maximalkonzentrationen (knapp 2-fach über dem WHO-Leitwert) allenfalls nach lebenslanger Belastung zu rechnen. Der vom UBA empfohlene Maßnahmewert beträgt 20 µg/l Uran. Es wird allgemein empfohlen, dass ein Wert von 10 µg/l nicht überschritten wird und ein Wert von unter 2 µg/l wünschenswert ist.
Zink im Trinkwasser: Nicht giftig, aber unangenehm
Zink Ist ein lebenswichtiges Spurenelement und als solches nicht giftig, Gehalte ab 30 mg/l können allerdings zu Übelkeit und Erbrechen führen. Bei Zinkgehalten über 5,0 mg/l können adstringierender Geschmack, Opaleszenz und sandähnliche Ablagerungen auftreten, Zink ist häufig mit den chemisch ähnlichen Elementen Blei und Cadmium verunreinigt. Bei erhöhten Nitratwerten Im Leitungswasser kann durch die Reaktion von Zink mit Nitrat das giftige Nitrit gebildet werden.
Was tun bei Schwermetallbelastung im Trinkwasser?
Nach einer längeren Standzeit in der Leitung (z.B. über Nacht) sollte vor der Entnahme von Trinkwasser erst einige Liter ablaufen gelassen werden, wodurch eine deutliche Verringerung der Schwermetallkonzentration erzielt wird.
Die effektivste Maßnahme ist natürlich das Austauschen des vorhandenen Leitungssystems z.B. gegen Edelstahlrohre bzw. Kunststoffleitungen für die Trinkwasserversorgung.
Edelstahlrohre sollten allerdings nicht in Kombination mit anderen Materialien verwendet werden, da die unedleren Rohrmaterialien sonst stark korrodieren. Für diesen Fall sollte auf Kunststoffrohre zurückgegriffen werden. Für Temperaturbereiche bis 60°C können Rohre aus hochdichtem Polyethylen (PE-HO) und bei höheren Temperaturen (bis 100°C) Rohre aus vernetztem Polyethylen (VPE) verwendet werden.
Ist ein gesamter Rohraustausch kurzfristig nicht möglich, kann es bei Mischinstallationen sinnvoll sein, zumindest die Verbindungsstellen verschiedener Metalle durch Kunststoffrohrstücke zu ersetzen. Es sollten keine direkten Kontakte verschiedener Metalle bestehen, da diese zu erhöhter Korrosion führen können.
Bei der Verwendung von verzinkten Stahlrohren sollten keine anderen Werkstoffe in der Hausinstallation einschließlich der Armaturen verwendet werden, die mit Zink eine elektrochemische Zelle bilden können und so die elektrolytische Korrosion des unedleren Metalls fördern.
Selbst aktiv werden bei Schwermetallbelastung im Trinkwasser
Zur Reduktion der Schwermetallkonzentration im Wasser kann das benötigte Trinkwasser individuell gefiltert werden. Dazu können Filter mit nachfüllbarem Ionenaustauscher für Schwermetalle oder besonders für den Privathaushalt Anlagen verwendet werden, die nach dem Prinzip der Umkehrosmose funktionieren. In unserem Online-Shop finden Sie eine breite Palette an Umkehrosmoseanlagen zur Entfernung von Schwermetallen und radioaktiver Rückstände.
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